Die Schöpfungsgeschichte in der Priesterschrift oder auch Priesterschöpfung ist eine Textpassage aus dem Alten Testament der Bibel. Sie befindet sich im Buch Genesis (1,1-2,4a) und wird der Überlieferung nach auf den Priesterstand des antiken Israel zurückgeführt.
Die Priesterschrift ist eine der vier Quellenschriften, aus denen die Tora (die fünf Bücher Moses) zusammengesetzt ist. Sie ist geprägt von spezifischen theologischen und rituellen Interessen und stammt vermutlich aus der Zeit des Babylonischen Exils (6. Jahrhundert v. Chr.) oder der nachexilischen Zeit (5. Jahrhundert v. Chr.).
Die Schöpfungsgeschichte in der Priesterschrift betont insbesondere den Gottesbegriff als den Schöpfer und Sustainer des Universums. Die Erzählung beschreibt, wie Gott in sechs Tagen Himmel und Erde, Tiere und Pflanzen erschafft und schließlich den Menschen als sein Ebenbild ins Leben ruft. Die Menschen sollen die Erde bevölkern und über sie herrschen.
Die Schöpfungsgeschichte in der Priesterschrift hebt auch die Ordnung, Struktur und Schönheit der Schöpfung hervor. Der wiederkehrende Ausdruck "Und Gott sah, dass es gut war" betont die Vollkommenheit und Güte der von Gott geschaffenen Welt.
Zudem enthält die Schöpfungsgeschichte in der Priesterschrift eine rituelle Komponente, die den Sabbat als Ruhetag für Gott und die Menschen etabliert. Am siebten Tag ruht Gott und segnet diesen Tag und heiligt ihn als besondere Zeit.
Die Schöpfungsgeschichte in der Priesterschrift hat einen stark theologischen und kosmologischen Charakter und hebt die Bedeutung des Schöpfers und seine Beziehung zur Schöpfung hervor. Sie prägt nach wie vor das Verständnis vieler Menschen über den Ursprung und die Natur der Welt.
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